So eng wie die Städte Ulm und Neu-Ulm nur durch die Donau getrennt verbunden sind, haben auch die Regionen Baden-Württemberg und Bayern in den letzten Jahren eine enge freundschaftliche Beziehung entwickelt. Somit war es nur naheliegend, wieder eine gemeinsame Clubveranstaltung anzubieten. Schon im November 2020 hatten wir die Planung begonnen und für Mai 2021 vorgesehen.
Leider hat uns dann Corona im April eingeholt und wir konnten zum Glück auf den Oktober ausweichen. Als neu gebackener Regionalleiter war ich froh, dass Helmut und ich gemeinsam planten und ich somit von seiner großen Erfahrung profitieren konnte.
Am 7.Oktober war es dann trotz Corona soweit!
Endlich konnten wir uns alle am Donnerstagabend wieder treffen und bei einem Bier und ausgezeichnetem Abendessen im Hotel Lobinger in Langenau austauschen.
Am Freitag ging es dann bei zumindest trockenem Wetter für die erste Etappe nördlich der A8 über die Schwäbische Alb auf vielen kleinen kurvigen Sträßchen die wie geschaffen sind für 17 schöne Porsche 968, die sich wie eine Perlenkette hintereinander über die Lande zogen.
Alle freuten sich dann über eine kleine Kaffeepause im Hotel Post in Feldstetten.
Danach ging es Berg auf Berg ab und oft über karge Hochflächen der Alb durch Münsingen zum nächsten Ziel, dem Haupt- & Landgestüt Marbach.
Dort genossen wir erst einmal die gutbürgerliche Küche in der Gestütsgaststätte.
Ich denke für fast alle von uns war die anschliessende Gestütsführung hoch interesant, auch wenn es sich praktisch immer nur um kümmerliche 1 PS handelte.
Man könnte fast sagen ein „Urgestein“ des Gestüts brachte uns die Arbeiten und Aufgaben des Marbach-Teams näher und entführte uns in die hohe Kunst der Pferdezucht vom Fohlen bis zum hoch dotierten Reit,-Renn- oder Dressur-Pferd.
Marbach ist eines der bedeutendsten unter den noch 4 bestehenden Hauptgestüten Deutschlands und mit seiner über 500-jährigen Tradition weltbekannt und führend in der Araberzucht.
Erst im April 2021 hat das Gestüt eine wertvollen Schenkung mehrerer Araber vom ägyptischen Züchter Philippe Paraskevas, der seine Zucht altershalber verkleinert, erhalten. Dies unterstreicht das hohe Ansehen der Zuchtqualität von Marbach.
Nach ausreichend PS-Kultur und etwas durchgefroren ging es dann kurvig weiter durch das schöne Klosterstädtchen Zwiefalten und dann wieder nordöstlich zurück um oberhalb des Blautopfes auf dem dortigen Flugplatzstüble „Landsitzle“ bei selbstgemachten leckeren Kuchen und Kaffee das Programm abzurunden. Wer Lust hatte, konnte trotz nicht so tollem Wetter einen Rundflug ums Ulmer Münster machen.
Zügig ging es dann zum wohlverdienten „Abschluß –Bier“ und Abendessen zurück ins „Lobinger“ um Kräfte für den nächsten Tag zu sammeln.
Am Samstag steuerten wir unsere Transaxle-Sportler Richtung Süden. Bevor der Bodensee in Sichtweite kam, nahmen wir auf der B 30 die Ausfahrt Bad Waldsee und steuerten das Erwin Hymer Museum an. Hier erwarteten uns bereits Mitglieder des Transaxle-Forums mit ihren gepflegten Porsche 944 und auch 968 zur gemeinsamen Führung durch die Ausstellung. Das Museum präsentiert auf über 6.000 qm die Geschichte des mobilen Reisens am Beispiel von über 80 Oldtimern und historischen Freizeitfahrzeugen aus aller Welt und erzählt von Traumtouren und Sehnsuchtszielen und von Abenteuern der Reisenden und ihrer Urlaubsfreuden. Wir wurden mitgenommen über die Alpen nach Bella Italia, auf den Hippie-Trail nach Indien und in die Weiten Amerikas. Für den Nachmittag war der Besuch der Stadt Blaubeuern geplant, wobei aufgrund der schwierigen Parkplatzsituation grundsätzlich freie Anfahrt und Besichtigung der Highlights wie z. B. dem Blautopfsee mit Hammerschmiede vorgegeben war. Dass aber auch 968er in Ravensburg gesichtet wurden war so eigentlich nicht vorgesehen, zeugte aber eindrucksvoll von dem Unternehmungsgeist unserer Teilnehmer. Am Abend wurde sich wieder vergnügt über die Erlebnisse des Tages ausgetauscht und auf den nächsten Tag mit dem Besuch der Stadt Ulm eingestimmt.
Die Doppelstadt an der Donau beeindruckte insbesondere mit dem gewaltigen Kirchenbau, der Reichtum und Selbstbewusstsein der einstigen Freien Reichsstadt bezeugt. Der Grundstein des Ulmer Münsters wurde im Jahr 1377 gelegt, doch abgeschlossen wurden die Bauarbeiten nach einem Baustopp von 500 Jahren erst 1890. Der 161,53 Meter hohe Kirchturm gilt als der höchste der Welt. Was der Ulmer Spatz mit der Fertigstellung des Münsters zu tun hat, wurde uns im Rahmen der Stadtführung erläutert. Neben der Aussenbesichtigung der Kirche standen weiter das historische Rathaus sowie das Fischer- und Gerberviertel auf dem Besichtigungsprogramm.
Nach einer stärkenden Brotzeit bei den Braubrüdern ging es am Nachmittag auf die individuelle Heimreise. Anregende Gespräche, Geselligkeit, Fahrfreude und die kulturellen Momente werden uns in Erinnerung bleiben.
Thomas Daiber/Helmut Ross